Was für eine Woche: Nahezu täglich wurden mir neue Strickdesigns in die Timeline gespült und dabei ist eines schöner als das andere. Grund genug, euch meine Favoriten in der heutigen Knitspiration ausführlich vorzustellen.
Den Anfang macht der Sailors Gansey von Hanne Rimmen, der nicht nur durch sein Design, sondern auch durch die Geschichte dahinter besticht. Gansey Pullover sind vor etwa 400 Jahren auf der Insel Guernsey entstanden und wurden überwiegend von Seemännern getragen. Der Gansey gilt als besonders langlebig und kommt ganz ohne Nähte aus, was für ein Extra an Komfort sorgt. Auf langen Seereisen sicher ein Pluspunkt. Natürlich legten die Seefahrer aus Guernsey aber auch ab und an in fremden Häfen an und auch dort fand der Gansey immer mehr Gefallen, so dass sich das Design schnell im Rest Europas verbreitete.
Hanne übernimmt bei ihrem Modell die klassische, einfache Form und gibt dieser durch die Strukturstreifen ein modernes Finish. Der Sailor Gansey wird von oben nach unten mit gleichmäßigen Zunahmen (kein Raglan!) gestrickt. Das Muster liegt aktuell leider nur in Dänish vor, doch die jeweiligen Übersetzungen sollten zeitnah folgen. Bei uns im Shop findet ihr derweil bereits das passende Wollpaket mit der Pernilla von Filcolana und der Tilia als Beilauffaden. Ich vermute ja, dass Seemänner damals nicht in Silk Mohair gekleidet waren, aber ich bin ganz froh über die flauschige Ergänzung zur „einfachen“ Schurwolle.
Weiter geht es mit dem Simple Lines Sweater von The Knit Stitch, der bereits Anfang April erschienen ist und eigentlich ganz ungewöhnlich für Melanie ist. Während wir sonst filigrane Loch-, Blätter- und Zopfmuster von ihr kennen, kommt der Simple Lines Sweater – wie der Name vermuten lässt – sehr geradlinig daher. Zeitlose Eleganz eben! Es handelt sich hierbei um einen Raglan Pulli, der auf den ersten Blick gar nicht nach Raglan aussieht. Grund dafür ist die smarte Anordnung des Rippenmusters, das über die Ärmel verläuft. Der Simple Lines Sweater eignet sich ganz wunderbar als Erstlingsprojekt, da ihr hierfür eigentlich nur Raglan-Zunahmen beherrschen müsst. Solltet ihr mit der Technik noch nicht vertraut sein, ist das aber gar kein Problem, da die Anleitung alles genau erklärt. Gestrickt wird der anfängerfreundliche Pulli auf Rundstricknadeln der Größen 4mm und 5mm. Nutzt die Lamana Perla, um das schlichte Design durch ein wenig Glanz-Optik einen edlen Look zu verleihen. Wer es eher flauschig und zurückhaltend mag, sollte mit der Snefnug von CamaRose gut beraten sein.
So ziemlich das exakte Gegenteil vom Simple Lines Sweater ist der Sweater No. 20 von Louise Rasmussen (myfavouritethings knitwear). Der Pulli steht unter dem Motto „Cables for Days“ und genau darauf dürft ihr euch auch freuen: Diverse Zöpfe sowie ein breiter V-Ausschnitt im breiten Rippenmuster machen den Pulli zu einem ganz besonderen Hingucker. Ihr braucht hierfür Nadeln der Größe 4,5mm und 5,5mm. Als Garn-Option kommt unter anderem die altbekannte Kombi aus KfO Merino und KfO Soft Silk Mohair infrage. Wer gerne ohne Mohair strickt, der kann auf die Peruvian Highland Wool und die Alva (beides von Filcolana) setzen. Bei der Alva handelt es sich um ein dünnes Alpakagarn, das weniger flauscht als Silk Mohair und den Zöpfen so etwas mehr Struktur geben dürfte.
Achtung Service-Information: Am Sonntag, dem 8. Mai, ist Muttertag. Und worüber freuen sich Mütter besonders? Klar, über Selbstgestricktes. Da eine Woche aber für Pullis, Cardigans und Co. nicht mehr ausreichen dürfte, habe ich noch ein paar Kleinprojekte für euch. Richtig angetan haben es mir die Anticline Stulpen von EmilyGreeneKnits mit ihrem diagonalen Rippenmuster, das zur Mitte hin zuläuft. Stricken könnt ihr die modernen Stulpen beispielsweise aus der Light Merino von UnTold. Auch ihr Paperholm Hat mit dem ausgefallenen Colorwork hat es mir angetan.
Oder wie wäre es mit einem Stirnband? Wer sich zwischen all den Designs nicht entscheiden kann, sollte mal bei Rille Ruth vorbeischauen, denn hier bekommt ihr in einer Anleitung gleich zehn verschiedene Varianten. Das Paket Ten x Twist enthält alles vom schlichten Modell in glatt rechts über verspielte Popcornmuster bis hin zu filigranen Lochmustern. Das Beste: Ihr könnt für derartige Projekte auch problemlos auf Garnreste zurückgreifen.
Was viele nicht auf dem Schirm haben, wenn sie an Stricken denken: Handtaschen! Die Ebba Bag von Gregoria Fibers wird in der Runde von unten nach oben gestrickt. Nach dem Abketten dürft ihr (beziehungsweise eure Mutter) euch über eine moderne Beuteltasche freuen, die ich mir auch ganz wunderbar für den nächsten Strandurlaub vorstellen kann. Als Garn wird hierfür die Sandnes Line empfohlen, eine Mischung aus Baumwolle, Viskose und Leinen. Der Mix sorgt dafür, dass das Endprodukt weich, aber auch widerstandsfähig ist. Genau richtig für Taschen aller Art!
Und jetzt gilt: An die Nadeln, fertig, los! Denn der Countdown zum Muttertag läuft.
Happy knitting!
Eure Katja
Ich bin Katja. Ich komme aus Nürnberg, arbeite als Online-Redakteurin und habe erst vor Kurzem mit dem Stricken begonnen. Die größte Herausforderung dabei ist es, meine zwei Katzen vom Garn fernzuhalten.